Andacht zum Wochenspruch


Wochenspruch zur Woche nach dem 8. So. n. d. Trinitatisfest:

Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. (Eph. 5,8bf)

Wer dieses »Licht« ist, wissen wir: Jesus Christus hat einmal gesagt: »Ich bin das Licht der Welt!« Können wir aber darum auch mit diesem Wort etwas anfangen: »Lebt als Kinder des Lichts«?

Nehmen wir das doch einmal ganz bildlich: Da ist also vor rund 2000 Jahren ein Licht in die Welt gekommen, die Flamme einer Kerze sozusagen. Die hat es auf dieser dunklen, kalten Erde ein wenig hell gemacht und ein bißchen wärmer. Zuerst hat man diesen Glanz im Stall von Bethlehem gesehen. Ausgerechnet das Lumpenpack der Hirten durfte sich - kaum war es entflammt - an diesem Licht wärmen. Und rund 30 Jahre später waren es auch immer die armen und elenden Leute, für die diese Flamme brannte.

Was bewirkte dieses Licht? Nun, es hat mit seinem Schein in ein paar Jahren manches dunkle Herz erleuchtet. Mancher Mensch wurde von ihm entzündet und konnte dann einen ähnlichen Glanz weitergeben: »Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit«. Bis schließlich Leute, deren Seele finster und kalt geblieben war, die Flamme dieses Jesus Christus auslöschten. Aber sie strahlte nach drei Tagen wieder auf! Einer, der stärker ist als alles Dunkel, hatte sie neu entfacht! Und mit ihr flackerten auch all die anderen Flammen wieder empor, die vorher fast erloschen waren. Seitdem leuchtet dieses Licht in unserer Welt Es wird weitergereicht über die Generationen, weitergetragen durch die Zeiten. Millionen hat es entzündet, Völker hat es entflammt...und doch ist es bis heute an vielen Orten dunkel geblieben. Vielleicht auch bei uns?

Eines ist jedenfalls sicher: Es brennt immer ganz in unserer Nähe! Das Licht Jesu Christi ist immer erreichbar!

Es mag in unserem Bücherschrank leuchten, wir müssen die Bibel nur einmal wieder aufschlagen, dann wird es hell in unserem Herzen strahlen! Wo anders lesen wir von all dem Glanz, den das »Licht der Welt« damals und heute verbreitet? Da kann es dann geschehen, daß wir angesteckt werden! Unser Leben erscheint uns auf einmal in neuem Licht. So manche düstere Seite an uns wird offenbar und kann nicht mehr bestehen vor diesem hellen Schein. Wir können abtun, was nicht zu diesem Licht paßt. Und der Weg vor uns wird auch erleuchtet: »Güte« geht von uns aus. Taten der »Gerechtigkeit«, Worte der »Wahrheit«... Wenn wir uns vom Licht der Heiligen Schrift speisen lassen, wird unser Glanz nicht verlöschen!

Wir können sein Licht auch bei manchen Mitmenschen entdecken! Es gibt sie ja schon, die »Kinder des Lichts«. Wir können uns bei ihnen entfachen, es ihnen nachtun, leuchten wie sie! Woran wir sie erkennen? Hier sind die Zeichen: Güte, Gerechtigkeit, Wahrheit. Und das geht wirklich: Wer auch sein Licht strahlen lassen möchte, wer angesteckt vom Glanz solcher Menschen selber Christi Flamme weitergeben will, der wird die Kraft dazu bekommen. Wenn der Wille da ist, wird es an »Brennstoff« nicht fehlen!

Noch manche andere Weise gibt es, selbst zum Licht zu werden: Gott mag auch beim einen oder anderen mit eigener Hand den Funken schlagen und entflammen, der dann als Licht beständig leuchtet. Ein Ereignis, das wir »Schicksalsschlag« nennen, kann das auslösen, vielleicht auch ein »Glück«, eine »Freude«, die wir als seinen Fingerzeig verstehen. Immer aber steht uns das Gebet offen! Wir können Gott bitten, daß er uns erleuchtet. Er hat uns versprochen, daß er hört, und ihm liegt daran, daß keiner dunkel bleibt, sondern alle Menschen sein Licht .haben.

»Lebt als Kinder des Lichts!« Ein wenig liegt es immer an uns, ob wir uns entfachen lassen! Wo es geschieht, werden wir es spüren, denn »die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit«.