Als Betroffener kann ich nur sagen, die heutige Erweiterung meiner Beff- chen-Sammlung bzw. meines Laschenkragensortiments ist lange überfällig! Aber ich kann mir keine andere als die Passionszeit denken, um gerade diese Beffchen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Denn das wird zweifellos keine besonders heitere Abteilung meiner Ausstellung, denn sie hat wahrhaftig mit dem Leiden zu tun: In diesem Fall allerdings von Menschen. 

Seit mehr als einem Jahr bin ich jetzt mit dem Makel behaftet, ein "Warteständler" zu sein, in einem Zustand also, der jede Menge Anlass zu Missverständnissen gibt, und keinem uneingeweichten Christenmenschen irgend etwas sagt. Wer im Wartestand ist, kann seinen Kirchenpräsidenten inkompetent genannt haben, er kann das Mobbingopfer einer Gemeinde- bzw. Propsteikampagne geworden sein, eine Konfirmandin trägt eine von ihm angeregte Schwangerschaft aus oder er hat sich etwas zu Schulden kommen lassen wie das beliebte "Stehlen silberner Löffel". Wer den Wartestand bezogen hat, kann aber auch "nur" nicht gesund genug sein, bis auf Weiteres oder für immer einem geregelten Dienst nachzugehen. Am "Pfr.i.W./Pfrin.i.W." als Dienstbezeichnung lässt sich der Anlass des Wartestands jedenfalls nicht unterscheiden, was immer wieder zu der peinlichen Notwendigkeit führt, Menschen aus dem kirchlichen Milieu erklären zu müssen, dass man krank ist, wenn man krank ist - oder dass im Wartestand z.B. Pfarrer auf Genesung warten, die krank sind, wenn man selbst nicht krank ist. - Alles klar?
 In wenigen Monaten werde ich - denn der Name trügt, es wurde im Grunde nichts mehr erwartet! - in den endgültigen Ruhestand getreten. Aber ich habe genug vom Wartestand erfahren, um mit einigen Beffchenvorschlägen für Warteständler mitzuhelfen, dass jeder dienstliche Auftritt eines Pfr., einer Pfrin.i.W. zu einer stillschweigenden Demonstration bzw. einer wortlosen Erklärung dafür wird, warum er oder sie nicht mehr den regulären Dienst tun kann oder darf. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass z.B. Kollegen oder Kolleginnen, die mit Konfirmanden angebandelt haben, den Ausweis dafür auf ihrem Beffchen tragen wollen, sind Wartestandsgründe solchen Kalibers vorerst ausgenommen. Bei konkreten Wünschen in dieser Richtung allerdings kann ich innerhalb von wenigen Tagen liefern.

Da gerade diese Beffchen für Wartesständler selbstredend sein sollen, wurde auf die sonst üblichen Erläuterungen unter den vorgestellten Beffchen verzichtet. Wenn Sie aber verste- hen, warum der/die TrägerIn sich im Wartestand befindet, dann habe ich gute Arbeit geleistet. 

Beffchensammlung - Seite 22 - Outing-Beffchen für den Wartestand

 

   

 

 

 

 

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M.G.

  Zeige-Händchen beweglich!  

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