Es stand in der Evangelischen Sonntagszeitung, 2/2005: Evangelische PfarrerInnen sollen "Mehr hören, was die Leute wollen"
Und in der Tat: Jahrhundertelang haben wir Pfarrerinnen und Pfarrer unsere Zeit und Kraft damit vergeudet zu hören und zu verkündigen, was Gott will und was er der Gemeinde Jesu Christi verheißen und oft genug zugemutet hat. Da uns aber die Bibel und Gott schon gar nicht nicht weglaufen können, vgl. 1. Mos. 17,7, sollte in Zeiten leerer Klingelbeutel und Kirchensteuerkassen alles darangesetzt werden, die Noch-Mitglieder am weiteren Weglaufen aus der Kirchenzugehörigkeit zur hindern. Dazu muss uns im Jahr '14' nach McKinsey jedes Mittel recht sein. Es kann bei allen Produkten, die kirchliche Fließbänder verlassen, nicht mehr um Qualität gehen - es geht um Quantität und knallhartes Durch- setzen am Markt! Und billig in der Herstellung müssen unsere Angebote sein und doch megageil und so, dass der Verbraucher sagt: Das nehm' ich mit! Ich bin doch nicht blöd. - Und es muss doch etwas abwerfen. - Welches unserer kirchlichen Produkte wäre da besonders geeignet? Sie wissen es nicht?

Wir lassen uns auf die Sprünge helfen von Frau Dr. Statistika Haltauf-Niedergang aus der Spaßkirche Faxen-Anstalt: Sehr richtig stellt sie in einer tresenswerten Anwandlung über die "Verquarkbarkeit kirchlicher Übergangsrituale" fest, dass der "Trend zur unkonventionellen Trauung besonders der jungen Kirchenverbraucher ungebrochen ist und merkwürdigerweise auch nach Hartz IV anhält".
Hier also die Antwort: Was liegt näher, als bei jeder konventionellen Trauung, die wir veranstalten, vor den bei dieser Gelegenheit immer zahlreich versammelten heiratswilligen Hochzeitsgästen, wie sie das jeweilige Brautpaar begleiten, dezent darauf hinzuweisen, welche besondere Trauung wir AmtsträgerInnen persönlich im Programm haben. Und was könnte geeigneter sein, als das Beffchen, das wir uns vorschnallen, um auf unser spezielles Trauungsangebot hinzuweisen? Dass solche Extrem-Trauungen ihren Preis haben, versteht sich von selbst! Darum dürfte in Kürze eine Ära gut gefüllter Kollektenteller und Klingelbeutel beginnen!

Nachhängend einige Vorschläge für Trau-Werbe-Beffchen (bei konventionellen Einsegungen zu tragen, so lange es solche noch gibt!), die von unseren jungen Nach-Pisa-Kunden zweifellos ohne weitere Erklärung verstanden werden. Für ältere KollegInnen wird eine kurze Erläuterung in Text- form unter den jeweiligen Beffchen angeboten. Ein Tipp: Zusatzversicherung bei Ekklesia abschließen! Eine Ankündigung: Es laufen Überlegungen in Sachen "Extrem-Taufen"!

Beffchensammlung - Seite 21 - Werbebeffchen für die kirchl. Trauung

Trauung in der Krone von Solitärfichten -
!!! Gutes Schuhwerk, Brautpaare nur unter 60 J., Fotografieren schwierig !!!

Trauung während Sprung von einem Hochhaus - !!! Keine Ansprache, Helm- pflicht, nur mit Sprungtuch !!!

Trauung während einer Erdumrundung - !!! Wegen Raumanzug kein Brautkleid und kein -kuss, Traudatum unbestimmbar !!! 

     

Trauung in der städ- tischen Kanalisation -
!!! Wenig Gäste, nur
max. 10 Min. Dauer wegen Mundschutz !!!

Trauung auf Zoo- Giraffen (oder Kenia-Variante) - 
!!! Vorsicht beim Ringtausch !!!

Speed-Trauung für Examenskandidaten im Lernstress - !!! Statt Ring-, Austausch der Examensarbeiten und gegenseitiges Abfra- gen, keine Feier !!! *

    * eingesandt von Tabea Günther, Betroffene???


Weitere Vorschläge für Extrem-Trauungen werden gern angenommen und unverzüglich in Beffchen umgesetzt! Ich bitte um Mitarbeit!

M.G.

   
     

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