Die EKD und die evangelischen Landeskirchen haben das Ehrenamt entdeckt! Diese Entdeckung kommt zum einen spät - unzählige Kirchengemeinden (auch solche, in denen eine Pfarrerin oder ein Pfarrer ihr Wesen treiben!) hätten ohne den Einsatz von ehrenamtlichen Gemeindearbeitern schon lange alle Kreise und Gruppen, die über die so genannte "Grundversorgung" hinausgehen, dicht machen müssen.
Zum anderen ist der jetzt aufgeflammte und durch intensive Pressebegleitung öffentlich gemachte Wille zur stärkeren Estimation des kirchlichen Ehrenamtes ein Ergebnis des allenthalben in den Kirchen aufgetretenen Sparzwangs, der ohne den Einsatz von Ehrenamtlichen noch desaströsere Folgen namentlich in den zahlreichen pfarrdienstlich verwaisten bzw. vakanten Kirchengemeinden zeitigen würde.

Was liegt in dieser Situation näher, als der kirchlichen Anerkennung ehrenamtlichen Engagements in EKD und Landeskirchen, wenn schon nicht einen pekuniären, so doch einen sicht- und tragbaren Ausdruck zu verleihen? Und was würde sich hierzu besser eignen, als ein "Ehrenamtsbeffchen", das auch ohne durch ein Theologiestudium qualifiziert, bzw. eine Ordination bevollmächtigt zu sein, beim Gemeindeeinsatz getragen werden darf um so nebenbei auch dem Kirchenvolk zu signalisieren, dass im Ehrenamt heute durchaus Funktionen erfüllt und Dienste getan werden, die in einer inzwischen legendären kirchlichen Vorzeit den PfarrerInnen oblagen, also den Frauen und Männern, an die wir noch vor ein oder zwei Jahrzehnten angesichts eines Beffchens zuerst gedacht haben.

Ich lege hier einige exemplarische Entwürfe für eine Serie von "Beffchen für das kirchliche Eh- renamt" vor. Die "Persönlichkeiten" im Beffchenspiegel sind je nach verleihender Kirche (EKD oder Landeskirche) austauschbar. Konstitutiv für alle Entwürfe ist allerdings die Parallelität der Jubiläumsjahre im Ehrenamt entsprechend den in partnerschaftlichem Miteinander über ein, 10, 25 oder mehr abgeleisteten Ehejahren mit ihren dazugehörigen Jubiläumsfesten, etwa der Silber-
nen -, Goldenen - oder Eisernen Hochzeit
. Die Konzeption der Beffchen verwirklicht die auf evangelischen Kirchentagen inzwischen selbstverständliche "ökumenische Öffnung".
Bei den Beffchen in Lutherischer Form bestehen noch gewisse ästhetische Bedenken.

Wenn die kirchliche Anerkennung einer ehrenamtlichen Tätigkeit nun wirklich (was gewiss häufig der Fall sein wird!) zu spät, also posthum erfolgt, können die Beffchen aus einem unverrottbaren Stoff geschneidert werden. Diese als Sargbeilagen gedachten Beffchen sind widerstandsfähig gegen Basen, Vettern und Säuren, sowie gegen Vergessen und Erdfeuchte und überdauern leicht die Zeit bis zur Auferstehung, bzw. dem Ablauf auch noch der längsten ortsüblichen Totenruhe und können so wenigstens beim Jüngsten Gericht wertvolle Hinweise für eine zukünftige Verwendung der so spät Geehrten leisten.

Beffchensammlung - Seite 20 - Beffchen für das Ehrenamt

Baumwollenes Ehrenamtsjubiläum -

1 Jahr

Hölzernes Ehrenamtsjubiläum -

5 Jahre

Silbernes Ehrenamtsjubläum -
(Frauen)
25 Jahre

     

Silbernes Ehrenamtsjubläum -
(Männer)
25 Jahre

Goldenes Ehrenamtsjubläum -
(Landeskirche)
50 Jahre

Goldenes Ehrenamtsjubläum -
Lutherische Form
50 Jahre

     
Diamantenes Ehrenamtsjubläum -
(EKD)
60 Jahre
Eisernes Ehrenamtsjubläum -
(Landeskirche)
65 Jahre
Kronjuwelen- Ehrenamtsjubläum -
(EKD)
75 Jahre
     

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